Sonntag, 5. April 2009
Von meinem Pech mit dem Neuen
mattwayman, 02:10h
Nachdem ich den vorherigen Mietwagen kaputtgefahren habe, fahre ich nun einen Ford Focus. Der ist leider nicht so kraftvoll wie der Polo, aber vielleicht ist das ja auch besser für meine Unfallstatistik ;-)
Trotzdem muss ich nun nach nur drei Tagen schon wieder in die Werkstatt, weil ich mir einen Platten eingefangen habe. Das ist hier in ZA übrigens ein sehr verbreitetes Phänomen, denn es liegt häufig allerlei spitze Steine, Metall oder Glas auf der Straße und das ein oder andere Schlagloch gibt es hier auch – trotz insgesamt sehr guter Straßen. Eigentlich vergeht kein Monat, in der nicht einer meiner Kollegen mit einem Reifenschaden aufwarten kann…
So, und um nochmal meinem Bildungsauftrag gerecht zu werden, hier einige Englisch-Vokabeln: pot-hole - das Schlagloch; bonnet - die Motorhaube; boot - der Kofferraum.
Trotzdem muss ich nun nach nur drei Tagen schon wieder in die Werkstatt, weil ich mir einen Platten eingefangen habe. Das ist hier in ZA übrigens ein sehr verbreitetes Phänomen, denn es liegt häufig allerlei spitze Steine, Metall oder Glas auf der Straße und das ein oder andere Schlagloch gibt es hier auch – trotz insgesamt sehr guter Straßen. Eigentlich vergeht kein Monat, in der nicht einer meiner Kollegen mit einem Reifenschaden aufwarten kann…
So, und um nochmal meinem Bildungsauftrag gerecht zu werden, hier einige Englisch-Vokabeln: pot-hole - das Schlagloch; bonnet - die Motorhaube; boot - der Kofferraum.
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Sonntag, 22. März 2009
Verkehrsunfall
mattwayman, 21:20h
Letzte Woche, nasse Fahrbahn, Berufsverkehr, Zeitdruck, Bus, Ampel, Truck – RUMMS!

Sh*t happens, keine Verletzten, nur Blechschaden – also Glück im Unglück. Das Schöne als Mietwagenfahrer ist ja, dass man nur zwei Stunden später einen neuen Wagen vor der Tür stehen hat.
Aber aus Fehlern lernt man bekanntlich und in diesem Fall weiß ich nun, was man bei einem Unfall alles zu tun hat hier in Südafrika: Zunächst einmal natürlich die Daten der Unfallteilnehmer austauschen. Soweit der Wagen sich noch bewegen lässt, die Auto-Abschlepp-Typen, die hier an jeder zweiten Straßenecke stehen und bei einem Unfall wie die Fliegen um den Kadaver kreisen, abwimmeln (sonst ist mal ganz schnell ein paar tausend Rand los) und ruhig aus eigener Kraft zur nächsten Werkstatt oder eben Autovermietungsfiliale fahren. Je nach Schwere des Unfalls bzw. der Deformation seines Gefährts fällt man auch gar nicht besonders im Straßenbild auf, denn der ein oder andere Wagen hier macht den Eindruck, nur noch durch die Farbe zusammengehalten zu werden. (Was sich übrigens besonders nachts darin äußert, dass man auf der Autobahn oder in Stadtverkehr gerne mal unbeleuchteten Autos oder LKW begegnet, die dann auch noch zu allem Überfluss total überladen mit 15 km/h den Berg raufzuckeln.)
Dann muss man natürlich den Mietwagenverleih informieren und sich um Ersatz und Schadensregulierung bemühen.
Außerdem muss man den Unfall persönlich der Polizei melden. Und obwohl die Polizei in Südafrika zentral organisiert ist (also nicht wie etwa in Deutschland Sache der Bundesländer bzw. Provinzen ist), kann man nicht einfach zur irgendeiner Polizeistation gehen, sondern nur zu jener, die für den Ort zuständig ist an dem der Unfall geschehen ist. Nun gut, in Zeiten des Internet und mit einer einheimischen Assistentin an der Seite ist es kein unmögliches Unterfangen herauszufinden, welche Polizeistation für welche Kreuzungen verantwortlich ist. Ärgerlich ist es aber schon, denn üblicherweise liegen einem solche Informationen ja erst am Arbeitsplatz oder daheim vor. Da wäre es doch bürgerfreundlicher, sich an die Polizeistation zu wenden, die einem gerade am bestem erreichbar scheint. Die könnten die Daten dann ja einfach via EDV weitergeben…
Als ich dann aber in der Polizei Station in Pretoria Sunnyside (trotz des Namens übrigens eine der gefährlichsten Stadteile Pretorias) meinen Unfall registrieren lassen wollt, wurde mir klar, dass so selbstverständliche Dinge wie elektronische Datenverarbeitung eben nicht so selbstverständlich sind. Nicht einmal Stifte scheinen in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stehen. Denn nachdem ich am Schalter relativ schnell an die Reihe kam, musst ich knapp 10 Minuten warten, bis der "Kunde" am Nachbarschalter seine Formulare ausgefüllt hatte, denn die beiden Polizisten hinter dem Schalter teilten sich den Stift. Also, beim nächste mal einfach einen Stift mitbringen...
Der ganze Vorgang wurde dann übrigens per Formular erfasst und die Vorgangsnummer dann in ein großes Buch im Format DIN A 1 oder ähnlich eingetragen.
Als Beleg für meine Registrierung bekam ich ein Stück irgendwoherherausgerissenen Schmierzettel auf dem die Polizistin dann die Vorgangsnummer notierte und das Ganze abstempelte. (Ich hatte offensichtlich Glück, denn ich bekam ein Eckstück, so dass mein „Beleg“ zwei glatte Seiten hatte. Stolz!)
Als ich nach einer Kopie des ausgefüllten Unfallformulars fragte, notiert die Polizistin (der man übrigens wohlwollend eine äußerst stressreduzierende Gelassenheit, oder bösartig drogenbedingte Transzendenzbestrebungen unterstellen konnte) eine Telefonnummer auf meinem Beleg. Die Nummer könne ich anrufen und dann eine Kopie beantragen. Vermutlich wird das Kopierwesen – quasi als Vorstufe zur EDV – tatsächlich zentral verwaltet…
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Sh*t happens, keine Verletzten, nur Blechschaden – also Glück im Unglück. Das Schöne als Mietwagenfahrer ist ja, dass man nur zwei Stunden später einen neuen Wagen vor der Tür stehen hat.
Aber aus Fehlern lernt man bekanntlich und in diesem Fall weiß ich nun, was man bei einem Unfall alles zu tun hat hier in Südafrika: Zunächst einmal natürlich die Daten der Unfallteilnehmer austauschen. Soweit der Wagen sich noch bewegen lässt, die Auto-Abschlepp-Typen, die hier an jeder zweiten Straßenecke stehen und bei einem Unfall wie die Fliegen um den Kadaver kreisen, abwimmeln (sonst ist mal ganz schnell ein paar tausend Rand los) und ruhig aus eigener Kraft zur nächsten Werkstatt oder eben Autovermietungsfiliale fahren. Je nach Schwere des Unfalls bzw. der Deformation seines Gefährts fällt man auch gar nicht besonders im Straßenbild auf, denn der ein oder andere Wagen hier macht den Eindruck, nur noch durch die Farbe zusammengehalten zu werden. (Was sich übrigens besonders nachts darin äußert, dass man auf der Autobahn oder in Stadtverkehr gerne mal unbeleuchteten Autos oder LKW begegnet, die dann auch noch zu allem Überfluss total überladen mit 15 km/h den Berg raufzuckeln.)
Dann muss man natürlich den Mietwagenverleih informieren und sich um Ersatz und Schadensregulierung bemühen.
Außerdem muss man den Unfall persönlich der Polizei melden. Und obwohl die Polizei in Südafrika zentral organisiert ist (also nicht wie etwa in Deutschland Sache der Bundesländer bzw. Provinzen ist), kann man nicht einfach zur irgendeiner Polizeistation gehen, sondern nur zu jener, die für den Ort zuständig ist an dem der Unfall geschehen ist. Nun gut, in Zeiten des Internet und mit einer einheimischen Assistentin an der Seite ist es kein unmögliches Unterfangen herauszufinden, welche Polizeistation für welche Kreuzungen verantwortlich ist. Ärgerlich ist es aber schon, denn üblicherweise liegen einem solche Informationen ja erst am Arbeitsplatz oder daheim vor. Da wäre es doch bürgerfreundlicher, sich an die Polizeistation zu wenden, die einem gerade am bestem erreichbar scheint. Die könnten die Daten dann ja einfach via EDV weitergeben…
Als ich dann aber in der Polizei Station in Pretoria Sunnyside (trotz des Namens übrigens eine der gefährlichsten Stadteile Pretorias) meinen Unfall registrieren lassen wollt, wurde mir klar, dass so selbstverständliche Dinge wie elektronische Datenverarbeitung eben nicht so selbstverständlich sind. Nicht einmal Stifte scheinen in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stehen. Denn nachdem ich am Schalter relativ schnell an die Reihe kam, musst ich knapp 10 Minuten warten, bis der "Kunde" am Nachbarschalter seine Formulare ausgefüllt hatte, denn die beiden Polizisten hinter dem Schalter teilten sich den Stift. Also, beim nächste mal einfach einen Stift mitbringen...
Der ganze Vorgang wurde dann übrigens per Formular erfasst und die Vorgangsnummer dann in ein großes Buch im Format DIN A 1 oder ähnlich eingetragen.
Als Beleg für meine Registrierung bekam ich ein Stück irgendwoherherausgerissenen Schmierzettel auf dem die Polizistin dann die Vorgangsnummer notierte und das Ganze abstempelte. (Ich hatte offensichtlich Glück, denn ich bekam ein Eckstück, so dass mein „Beleg“ zwei glatte Seiten hatte. Stolz!)
Als ich nach einer Kopie des ausgefüllten Unfallformulars fragte, notiert die Polizistin (der man übrigens wohlwollend eine äußerst stressreduzierende Gelassenheit, oder bösartig drogenbedingte Transzendenzbestrebungen unterstellen konnte) eine Telefonnummer auf meinem Beleg. Die Nummer könne ich anrufen und dann eine Kopie beantragen. Vermutlich wird das Kopierwesen – quasi als Vorstufe zur EDV – tatsächlich zentral verwaltet…
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Volkssport Rugby
mattwayman, 21:20h
Die Popularität von Sportarten hier in Südafrika ist stark geprägt durch die Zugehörigkeit zum Commonwealth in der Vergangenheit. Während Fußball bei den Schwarzen Volkssport Nummer eins darstellt ist Rugby bei den Weißen die populärste Sportart, dicht gefolgt von Kricket. Aber auch Golf und Radsport sind weit verbreitet. Populär ist auch die englische Premier League.
Und wie bereits erwähnt hängen die Südafrikaner an jeder einigermaßen sinnvoll erscheinenden Stelle einen Bildschirm auf, so dass man sich in der Kneipe oder im Fitnessstudio ohne Probleme mit all diesen Sportarten gleichzeitig berieseln lassen kann.
Authentischer als im Sofa lässt sich Rugby natürlich live erleben. Daher hab ich vor einiger Zeit meine Mitbewohner zur Partie Blue Bulls (Pretoria) vs. Stormers (Kapstadt) eingeladen.

Insgesamt ein sehr spannendes Erlebnis. Allerdings muss ich doch sagen, dass ich Rugby lieber am Fernseher im heimischen Braai-Area verfolge, während die Steaks auf dem Feuer brutzeln und das Bier im Pool kalt steht :-)
Und wie bereits erwähnt hängen die Südafrikaner an jeder einigermaßen sinnvoll erscheinenden Stelle einen Bildschirm auf, so dass man sich in der Kneipe oder im Fitnessstudio ohne Probleme mit all diesen Sportarten gleichzeitig berieseln lassen kann.
Authentischer als im Sofa lässt sich Rugby natürlich live erleben. Daher hab ich vor einiger Zeit meine Mitbewohner zur Partie Blue Bulls (Pretoria) vs. Stormers (Kapstadt) eingeladen.
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Insgesamt ein sehr spannendes Erlebnis. Allerdings muss ich doch sagen, dass ich Rugby lieber am Fernseher im heimischen Braai-Area verfolge, während die Steaks auf dem Feuer brutzeln und das Bier im Pool kalt steht :-)
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Samstag, 14. März 2009
Von Pretoria bis nach Johannesburg…
mattwayman, 22:00h
…sind es kapp 60 Kilometer. In Johannesburg Downtown war ich erst zweimal und es gibt m. E. auch keinen Grund, sich noch mal in die Innenstadt aufzumachen. Mein grundsätzlicher Eindruck ist, dass die Stadt noch hässlicher als Pretoria, das durch Union-Buildungs und Church-Square zumindest stellenweise provinziellen Charme aufkommen lässt, ist und nachvollziehbar viel gefährlicher.
Aus dem 50. Stock des Carlton Center bekommt man einen herrlichen Überblick über diese schreckliche 6-Millionen-Stadt. Der Wusch, wieder hinunterzufahren, direkt hinein in diese grau-braune Ansammlung von Gebäuden, ist nicht wirklich gegeben. Nur gut, dass der Fahrstuhl direkt ins Parkdeck führt, hin zum Auto und wieder raus aus der Stadt.

Nun hat Johannesburg aber auch einige unterhaltsamere Gegenden zu bieten, wie zum Beispiel den Stadtteil Sandton, das mit dem Monte Casion oder dem Nelson Mandela Square, ausreichend Gelegenheit zum Shoppen und Ausgehen bietet.
Das Monte Casino ist dabei die große Version des italienischen In-door Marktplatzes des Ems-Centers. (Der ein oder andere Leser aus dem Papenburger Raum wird sich vielleicht daran erinnern können :-) Das Äußere des Monte Casion ist dem Erscheinungsbild einer toskanischen Kleinstadt nachempfunden.

Diese Maskarade setzt sich im Inneren fort: Gassen, Gebäude, Piazzas – alles im Stile der Toskana. Die Decke angemalt in himmelblau mit leichten Schäfchenwolken. Und das ganze vollgestopft mit Restaurants, Kinos, Spielhallen, Theatern, Clubs und natürlich dem Casino. Grotesk, aber unterhaltsam.

Der Nelson Madela Square ist ein weitere Shopping- und Restaurantkomplex, der etwas Abwechslung zum überschaubaren Unterhaltungsangebot der Hauptstadt Pretoria bietet.
Ein empfehlenswertes Restaurant ist „The Butcher Shop“, ein Restaurant mit angeschlossener Schlachterei. Hier werde vielleicht die besten, aber sicherlich die größten Steaks Johannesburgs aufgetischt. Einer meiner Kollegen hat hier ein 880 Gramm schweres T-Bone-Steak verspeist. Bei der Bestellung wurde er nicht einmal schief angesehen. Schließlich kann man sich hier auch noch größere Brocken zuschneiden lassen...
Aus dem 50. Stock des Carlton Center bekommt man einen herrlichen Überblick über diese schreckliche 6-Millionen-Stadt. Der Wusch, wieder hinunterzufahren, direkt hinein in diese grau-braune Ansammlung von Gebäuden, ist nicht wirklich gegeben. Nur gut, dass der Fahrstuhl direkt ins Parkdeck führt, hin zum Auto und wieder raus aus der Stadt.
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Nun hat Johannesburg aber auch einige unterhaltsamere Gegenden zu bieten, wie zum Beispiel den Stadtteil Sandton, das mit dem Monte Casion oder dem Nelson Mandela Square, ausreichend Gelegenheit zum Shoppen und Ausgehen bietet.
Das Monte Casino ist dabei die große Version des italienischen In-door Marktplatzes des Ems-Centers. (Der ein oder andere Leser aus dem Papenburger Raum wird sich vielleicht daran erinnern können :-) Das Äußere des Monte Casion ist dem Erscheinungsbild einer toskanischen Kleinstadt nachempfunden.
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Diese Maskarade setzt sich im Inneren fort: Gassen, Gebäude, Piazzas – alles im Stile der Toskana. Die Decke angemalt in himmelblau mit leichten Schäfchenwolken. Und das ganze vollgestopft mit Restaurants, Kinos, Spielhallen, Theatern, Clubs und natürlich dem Casino. Grotesk, aber unterhaltsam.
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Der Nelson Madela Square ist ein weitere Shopping- und Restaurantkomplex, der etwas Abwechslung zum überschaubaren Unterhaltungsangebot der Hauptstadt Pretoria bietet.


Ein empfehlenswertes Restaurant ist „The Butcher Shop“, ein Restaurant mit angeschlossener Schlachterei. Hier werde vielleicht die besten, aber sicherlich die größten Steaks Johannesburgs aufgetischt. Einer meiner Kollegen hat hier ein 880 Gramm schweres T-Bone-Steak verspeist. Bei der Bestellung wurde er nicht einmal schief angesehen. Schließlich kann man sich hier auch noch größere Brocken zuschneiden lassen...
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Vom südafrikanischen Pragmatismus
mattwayman, 21:32h
Die Südafrikaner sind ein sehr lockeres und pragmatisches Völkchen. Und auch das Ästhetikempfinden unterstützt das Image vom „Land der Gegensätze“. Ob nun der Account Manager mit Hawaii-Hemd im Meeting sitzt oder das Dosenbier im Sektkübel präsentiert wird…


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Dienstag, 16. Dezember 2008
Von Stacheldraht und Elektrozaun
mattwayman, 00:14h
Sicherheit ist ja so eine Sache hier in Südafrika: Nun stand ich heute abend vor meinem mit Elektrozaun gesicherten Wohnkomplex und das verdammte Tor ging nicht auf. Musste erst meinen Mitbewohner anrufen, damit der mir das Tor aufmacht. Nur leider ging das nicht so ohne weiteres, da das Tor noch immer auf "Automatisch" und nicht "Manuell" stand. Als es dann darum ging, den Nachbar wach zu machen, weil nur der den Schlüssel zum Umschalten hatte, klopfte mein Mitbewohner zunächst vergebens an dessen Haustür. Als ich dann fragte, ob ich nicht mal hupen solle, meinte mein Mitbewohner doch allen ernstes: "DON'T USE THE HORN - YOU WILL BE SHOT!"
Warum ich das ernst nehme? Weil in diesem Land einfach unglaublich viel passiert. Es ist nicht so, dass an jeder Ecke Verbrecher und Meuchelmörder Ihre Klingen wetzen und man permanent um sein Leben fürchtet. Aber man wird doch immer wieder daran erinnert, dass es in diesem Land doch etwas "rustikaler" und "gewalttoleranter" zugeht, als in anderen Gefilden:
Unser Haus ist von einem Elekrozaun umgeben. Jeden morgen stehe ich mit dem Wagen vor dem wuchtigen schmiedeeisernen Tor, dessen Oberkante gekrönt wird von vier Drähte, an denen 10.000 Volt Spannung anliegt, und warte darauf, dass es mir den Weg in die Kampfzone Südafrika freigibt. Aber das macht mir nichts mehr aus, man hat sich dran gewöhnt.
Meine Kollegen wohnen sogar in einen Stadtteil, der - umgeben von Mauer und Elektrozaun - nur durch Checkpoints zugänglich ist. Der ein oder andere DDR-Grenzsoldat würde bei diesem Anblick sicher ins Schwärmen kommen.


Aus Sicherheitsgründen macht man hier eigentlich alles mit dem Auto, die Türen stets verriegelt. Wer in der Dunkelheit fährt, hält an keiner roten Ampel, sondern rollt langsam heran - immer mit dem Fuß am Gaspedal, um im Falle eines Falles durchzustarten. Wenn man dann doch am hellichten Tage einen Spaziergang um den Block machen möchte, dann nimmt man wie meine Mitbewohnerin selbstverständlich einen Elekto-Shocker mit.
Viele meiner Kollegen wurden bereit Opfer von Gewaltverbrechens oder haben Bekannte, die es wurden. Unser Account Director erzählt immer wieder gerne, wie er auf dem Weg von eines Dienstessen überfallen und beraubt wurde. Unseren Contract Manager hat es auch erwischt, direkt vor seiner Haustür - Brieftasche und Wagen(schlüssel) waren abzugeben.
Nicht alle nehmen es so locker. Erst vor kurzem wurde eine unserer Projektleiterinnen an einem Freitagnachmittag 100 Meter Luftlinie von meinem Büro entfernt auf dem Weg zum Auto im Parkhaus überfallen. Da sie Ihren Laptop im Büro gelassen hatte, wurden Ihr nur der PDA und Ihre Brieftasche geraubt. Doch weitaus schwerwiegender als dieser Materielle Verlust war der psychische Effekt, der dieser Überfall auf die Kollegin selbst, aber auch das gesamte Sicherheitsempfinden unserer Mitarbeiter auswirkt. Seit kurzen sind wir angehalten, nur noch mit Sicherheitspersonal den Weg von Büro zum Parkplatz zu gehen.
Die Autos unserer Delegaten aus Deutschland werden mit schusssichern Scheiben nachgerüstet und Sicherheitberater begutachten vor Vertragsabschluss jeden Haus, das neu angemietet wird.
Erschossen wurde von meinen Kollegen noch keiner. Doch viele könne von Bekannten berichten, die zuhause durch Einbrecher oder auf der Straße durch Hijacker erschossen wurde. Der Bekannte eines Golf-Mitstreiters wurde morgens um 5 auf dem Weg zur Arbeit an einer Ampel im Auto erschossen und ausgeraubt; eine Freundin meiner neue Assistentin wurde in ihrem Haus von Einbrechern erschossen, der 5 Monate alte Sohn überlebte unentdeckt.
Diese Anekdoten werden nicht an die große Glocke gehängt, sondern spinnen sich so ein, in übliche Konversation. Man hat sich eben daran gewöhnt - wie an Elektozäune und Stacheldraht.
Warum ich das ernst nehme? Weil in diesem Land einfach unglaublich viel passiert. Es ist nicht so, dass an jeder Ecke Verbrecher und Meuchelmörder Ihre Klingen wetzen und man permanent um sein Leben fürchtet. Aber man wird doch immer wieder daran erinnert, dass es in diesem Land doch etwas "rustikaler" und "gewalttoleranter" zugeht, als in anderen Gefilden:
Unser Haus ist von einem Elekrozaun umgeben. Jeden morgen stehe ich mit dem Wagen vor dem wuchtigen schmiedeeisernen Tor, dessen Oberkante gekrönt wird von vier Drähte, an denen 10.000 Volt Spannung anliegt, und warte darauf, dass es mir den Weg in die Kampfzone Südafrika freigibt. Aber das macht mir nichts mehr aus, man hat sich dran gewöhnt.
Meine Kollegen wohnen sogar in einen Stadtteil, der - umgeben von Mauer und Elektrozaun - nur durch Checkpoints zugänglich ist. Der ein oder andere DDR-Grenzsoldat würde bei diesem Anblick sicher ins Schwärmen kommen.
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Aus Sicherheitsgründen macht man hier eigentlich alles mit dem Auto, die Türen stets verriegelt. Wer in der Dunkelheit fährt, hält an keiner roten Ampel, sondern rollt langsam heran - immer mit dem Fuß am Gaspedal, um im Falle eines Falles durchzustarten. Wenn man dann doch am hellichten Tage einen Spaziergang um den Block machen möchte, dann nimmt man wie meine Mitbewohnerin selbstverständlich einen Elekto-Shocker mit.
Viele meiner Kollegen wurden bereit Opfer von Gewaltverbrechens oder haben Bekannte, die es wurden. Unser Account Director erzählt immer wieder gerne, wie er auf dem Weg von eines Dienstessen überfallen und beraubt wurde. Unseren Contract Manager hat es auch erwischt, direkt vor seiner Haustür - Brieftasche und Wagen(schlüssel) waren abzugeben.
Nicht alle nehmen es so locker. Erst vor kurzem wurde eine unserer Projektleiterinnen an einem Freitagnachmittag 100 Meter Luftlinie von meinem Büro entfernt auf dem Weg zum Auto im Parkhaus überfallen. Da sie Ihren Laptop im Büro gelassen hatte, wurden Ihr nur der PDA und Ihre Brieftasche geraubt. Doch weitaus schwerwiegender als dieser Materielle Verlust war der psychische Effekt, der dieser Überfall auf die Kollegin selbst, aber auch das gesamte Sicherheitsempfinden unserer Mitarbeiter auswirkt. Seit kurzen sind wir angehalten, nur noch mit Sicherheitspersonal den Weg von Büro zum Parkplatz zu gehen.
Die Autos unserer Delegaten aus Deutschland werden mit schusssichern Scheiben nachgerüstet und Sicherheitberater begutachten vor Vertragsabschluss jeden Haus, das neu angemietet wird.
Erschossen wurde von meinen Kollegen noch keiner. Doch viele könne von Bekannten berichten, die zuhause durch Einbrecher oder auf der Straße durch Hijacker erschossen wurde. Der Bekannte eines Golf-Mitstreiters wurde morgens um 5 auf dem Weg zur Arbeit an einer Ampel im Auto erschossen und ausgeraubt; eine Freundin meiner neue Assistentin wurde in ihrem Haus von Einbrechern erschossen, der 5 Monate alte Sohn überlebte unentdeckt.
Diese Anekdoten werden nicht an die große Glocke gehängt, sondern spinnen sich so ein, in übliche Konversation. Man hat sich eben daran gewöhnt - wie an Elektozäune und Stacheldraht.
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Donnerstag, 20. November 2008
Von vorher weitergemacht – Cape Town
mattwayman, 23:21h
In Cape Town angekommen, haben wir uns einen Mietwagen genommen und sind damit erstmal in unsere Bleibe, das The Backpack gefahren. Dieses Backpackers ist der Hammer: Wenn man nicht ganz so aufs Geld schauen muss wie wir aus der arbeitenden Bevölkerung, nimmt man sich eine feine En Suite mit eigenem Bad und WC und verbindet so den Komfort eines Hotels mit dem Charme eines guten Backpacker-Hostels. Das Backpackers liegt mitten in der Stadt und besteht aus mehreren Gebäuden, die durch kleine und etwas größere Innenhöfe verbunden sind. Bar, Küche und Terrasse sind kombiniert und so kann man gemütlich an der Bar hocken, dabei zusehen wie im Hintergrund der bestellte Burger bruzelt und das junge internationale Publikum beim Poolbilliard, WLAN-Surfen, Lesen, Small-Talk halten oder einfach Fernsehen zuschauen.
Von dieser grandiosen Home-Base haben wir uns dann auf unsere Tages Tours Cape Paninsula aufgemacht. Entlang an der False Bay und durch die geschäftigen Küstendörfer ging es hinunter zum Cape Point und zum berühmten „Kap der Guten Hoffnung“.

Am zweiten Tag haben wir uns dann nach Stellenbosch aufgemacht, der kleinen Universitätsstadt im Herzen der Weinkammer Südafrikas. Die zweitälteste Stadt hat sich Ihren kolonial-europäische Stil zum Markenzeichen gemacht und lässt sich hervorragend zu Fuß erkunden. Dabei lässt sich (auch Sonntags) prima durch die kleinen Läden der Stadt stöbern und dabei nicht nur allerlein Touri-Kram und Nippes erwerben, sondern auch die ein oder andere Sonnenbrille: „Kaufen Sie eine von Sillouette und sie bekommen die von Ray Ban kostenlos dazu.“ Ein Angebot dem Frau nicht widerstehen konnte :-)
Abends ging es dann weiter nach Hermanus, einem kleinen Küstenort, der für seine Walbeobachtungen berühmt ist. Und so ging es konsequenter Weise auch am folgenden Tag früh morgens um neun mit dem kleinen Schnellboot hinaus aufs Meer zum Whale Watching. Das Erlebnis diesen Giganten nur drei Meter entfernt die Hand entgegenzustrecken lässt sich nur schwer in Worte fassen – und auch Bilder können nicht im Ansatz vermitteln, was diese Begegnung ausmacht.
Auf den herrlichen Serpentinen entlang der Küste ging es zurück nach Cape Town. In Camps Bay, mit seinem herrlichen Ausblick auf den Südatlantik und den teuersten Immobilien Südafrikas, haben wir dann den Abend ausklingen lassen. Edelstes Essen, phantastischer Sonnenuntergang und eine schöne Frau an seiner Seite – so sollte Urlaub sein!
Am letzten Tag haben wir es dann doch noch nach V&A Waterfront, dem re-kultivierten Hafenviertel von Cape Town, und auf den Tafelberg geschafft.

Das gehört zwar zum Standardprogramm eines jeden Cape Town Aufenthaltes, aber mit Standard hat das nichts zu tun: Dieser Kontrast von Hafenstadt und Bergstation, ist einfach nur die Schönheit und Vielseitigkeit, die das gesamte Land ausmacht, komprimiert auf einen Ort. Zurecht wird Kapstadt zu den schönsten Städten der Welt gezählt.
Von dieser grandiosen Home-Base haben wir uns dann auf unsere Tages Tours Cape Paninsula aufgemacht. Entlang an der False Bay und durch die geschäftigen Küstendörfer ging es hinunter zum Cape Point und zum berühmten „Kap der Guten Hoffnung“.
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Am zweiten Tag haben wir uns dann nach Stellenbosch aufgemacht, der kleinen Universitätsstadt im Herzen der Weinkammer Südafrikas. Die zweitälteste Stadt hat sich Ihren kolonial-europäische Stil zum Markenzeichen gemacht und lässt sich hervorragend zu Fuß erkunden. Dabei lässt sich (auch Sonntags) prima durch die kleinen Läden der Stadt stöbern und dabei nicht nur allerlein Touri-Kram und Nippes erwerben, sondern auch die ein oder andere Sonnenbrille: „Kaufen Sie eine von Sillouette und sie bekommen die von Ray Ban kostenlos dazu.“ Ein Angebot dem Frau nicht widerstehen konnte :-)
Abends ging es dann weiter nach Hermanus, einem kleinen Küstenort, der für seine Walbeobachtungen berühmt ist. Und so ging es konsequenter Weise auch am folgenden Tag früh morgens um neun mit dem kleinen Schnellboot hinaus aufs Meer zum Whale Watching. Das Erlebnis diesen Giganten nur drei Meter entfernt die Hand entgegenzustrecken lässt sich nur schwer in Worte fassen – und auch Bilder können nicht im Ansatz vermitteln, was diese Begegnung ausmacht.
Auf den herrlichen Serpentinen entlang der Küste ging es zurück nach Cape Town. In Camps Bay, mit seinem herrlichen Ausblick auf den Südatlantik und den teuersten Immobilien Südafrikas, haben wir dann den Abend ausklingen lassen. Edelstes Essen, phantastischer Sonnenuntergang und eine schöne Frau an seiner Seite – so sollte Urlaub sein!
Am letzten Tag haben wir es dann doch noch nach V&A Waterfront, dem re-kultivierten Hafenviertel von Cape Town, und auf den Tafelberg geschafft.
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Das gehört zwar zum Standardprogramm eines jeden Cape Town Aufenthaltes, aber mit Standard hat das nichts zu tun: Dieser Kontrast von Hafenstadt und Bergstation, ist einfach nur die Schönheit und Vielseitigkeit, die das gesamte Land ausmacht, komprimiert auf einen Ort. Zurecht wird Kapstadt zu den schönsten Städten der Welt gezählt.
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Vom Krügerpark bis nach Cape Town und einmal drum herum
mattwayman, 22:30h
Urlaub! Endlich Urlaub! Die südafrikanische Sonne und der Pool im eigenen Garten lassen zwar auch am Wochenende ab und zu mal Urlaubsstimmung aufkommen, doch mal so zwei Wochen auszuspannen, ohne an die Projekte denken zu müssen, ist doch noch mal was ganz anderes.
Aber was heisst eigentlich „ausspannen“. Im Grunde war mein Urlaub ein straffes Unterhaltungs- und Kulturprogramm mit wohl definierten Zeitfenstern zum Erholen und Rumschlumpern:
Auftakt machten an den ersten zwei Tagen Pretoria
und Johannesburg. Dann ging es für zwei Tage in den Krügerpark. Allein die Fahrt dorthin war schon ein Erlebnis, da zum einen die Straßen mit der Zeit immer schmaler und kurvenreicher wurden und durch herrliche Plantagen-Landschaften führten, gleichzeitig aber auch die Menschen und deren Behausungen immer – nennen wir es mal – „rustikaler“ wurden.
Im Park selbst wurden wir dann nur wenige Kilometer hinter dem Olifants-Gate von einem Elefanten „begrüßt“. Das ausgewachsene Exemplar kam in leichtem Trab auf unser Auto zu und blieb erst einige Zentimeter vor unserem Wagen stehen, wobei er seine massigen Körper hin- und herwiegte und ein dumpfes Grollen von sich gab. Während die Frau an der Seite ganz aus dem Häuschen war vor Begeisterung und ein Foto nach dem anderen schoss, brach mir der Angstschweiß aus. Ich musste an die Warnungen meiner südafrikanischen Kollegen und die Anekdoten meines deutschen, aber afrikaerprobten Qualitätsmanagers denken: Häufig kommt es nämlich vor, dass Elefanten Autos als Störenfriede oder fahrende Obstkörbe betrachten und diese dann unter Einsatz ihres Gewichts in einen Haufen Schrott verwandeln. Nicht selten kommen die Insassen dabei ums Leben.

Nun saß ich da also in meinem silbergrauen Kleinwagen und überlegte angestrengt, ob es nicht sinnvoll sein, sich tot zu stellen, während auf dem Beifahrersitz wild rumfotografiert wurde. Just in diesem Moment begann dann auch noch der Kühler unter der Motorhaube loszuschnaufen… Ich war mir sicher, dass der Elefant diesen blechernen Pseudo-Rivalen zerquetschen würde, doch stattdessen, setzte sich der Elefant dann doch gemächlich wieder in Gang und trollte sich zurück in den Busch.
Nach diesem Erlebnis was alles nur noch, als wenn man im Auto durch einen Heinz Sielmann Film fahren würde: Antilopen, Zebras, Giraffen, Antilopen, Elefanten, Flusspferde, Strauße, Antilopen, Gnus und noch mehr Antilopen.

Genächtigt haben wir dann in Olifants Rest Camp, das auf einem Hügel gelegen einen herrlichen Blick über die in den Busch eingebettete Flussbiegung des Olifant Rivers bietet.
Am zweiten Tag wurde die Liste der beobachteten Tiere noch um einige Spezies wie Löwen, Nashörner und Warzenschweine erweitert. Von den Big Five fehlte also nur noch der Leopard – den haben wir leider nie zu Gesicht bekommen.

Nachdem dann nochmals ein Tag Ausspannen in Pretoria auf dem Programm stand...

...sind wir dann nach Kapstadt geflogen. Die Stadt ist einfach herrlich! Aber davon beim nächsten Mal…
Aber was heisst eigentlich „ausspannen“. Im Grunde war mein Urlaub ein straffes Unterhaltungs- und Kulturprogramm mit wohl definierten Zeitfenstern zum Erholen und Rumschlumpern:
Auftakt machten an den ersten zwei Tagen Pretoria
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und Johannesburg. Dann ging es für zwei Tage in den Krügerpark. Allein die Fahrt dorthin war schon ein Erlebnis, da zum einen die Straßen mit der Zeit immer schmaler und kurvenreicher wurden und durch herrliche Plantagen-Landschaften führten, gleichzeitig aber auch die Menschen und deren Behausungen immer – nennen wir es mal – „rustikaler“ wurden.
Im Park selbst wurden wir dann nur wenige Kilometer hinter dem Olifants-Gate von einem Elefanten „begrüßt“. Das ausgewachsene Exemplar kam in leichtem Trab auf unser Auto zu und blieb erst einige Zentimeter vor unserem Wagen stehen, wobei er seine massigen Körper hin- und herwiegte und ein dumpfes Grollen von sich gab. Während die Frau an der Seite ganz aus dem Häuschen war vor Begeisterung und ein Foto nach dem anderen schoss, brach mir der Angstschweiß aus. Ich musste an die Warnungen meiner südafrikanischen Kollegen und die Anekdoten meines deutschen, aber afrikaerprobten Qualitätsmanagers denken: Häufig kommt es nämlich vor, dass Elefanten Autos als Störenfriede oder fahrende Obstkörbe betrachten und diese dann unter Einsatz ihres Gewichts in einen Haufen Schrott verwandeln. Nicht selten kommen die Insassen dabei ums Leben.

Nun saß ich da also in meinem silbergrauen Kleinwagen und überlegte angestrengt, ob es nicht sinnvoll sein, sich tot zu stellen, während auf dem Beifahrersitz wild rumfotografiert wurde. Just in diesem Moment begann dann auch noch der Kühler unter der Motorhaube loszuschnaufen… Ich war mir sicher, dass der Elefant diesen blechernen Pseudo-Rivalen zerquetschen würde, doch stattdessen, setzte sich der Elefant dann doch gemächlich wieder in Gang und trollte sich zurück in den Busch.
Nach diesem Erlebnis was alles nur noch, als wenn man im Auto durch einen Heinz Sielmann Film fahren würde: Antilopen, Zebras, Giraffen, Antilopen, Elefanten, Flusspferde, Strauße, Antilopen, Gnus und noch mehr Antilopen.
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Genächtigt haben wir dann in Olifants Rest Camp, das auf einem Hügel gelegen einen herrlichen Blick über die in den Busch eingebettete Flussbiegung des Olifant Rivers bietet.
Am zweiten Tag wurde die Liste der beobachteten Tiere noch um einige Spezies wie Löwen, Nashörner und Warzenschweine erweitert. Von den Big Five fehlte also nur noch der Leopard – den haben wir leider nie zu Gesicht bekommen.
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Nachdem dann nochmals ein Tag Ausspannen in Pretoria auf dem Programm stand...
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...sind wir dann nach Kapstadt geflogen. Die Stadt ist einfach herrlich! Aber davon beim nächsten Mal…
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Von der Südafrikanischen Arbeitsphilosophie
mattwayman, 22:22h
Der Job macht mir momentan etwas zu schaffen. Das hat weniger mit der Tätigkeit an sich zu tun, als mit der Tatsache, dass es doch um einiges „unverbindlicher“ und „provisorischer“ arbeitet als in Deutschland. Um Ärger mit meiner Geheimhaltungsvereinbarung zu vermeiden, möchte ich ein Beispiel aus meinem südafrikanischen Privatleben heranziehen:
Wie bereits berichtet, haben mein Mitbewohner und ich eine Dusche in unser zweites Bad eingebaut. Als es daran ging, die Versiegelung mit Silikon zu erneuern, stellten wir fest, dass wir zwar eine frische Kartusche Silikon, nicht aber die geeignete Pistole dazu hatten. Ich schlug vor mit der Versiegelung auf den nächsten Tag zu warten, um dann die Pistole zu kaufen. Das würde bedeuten, dass wir einen Tag länger auf die zweite Dusche hätten warten müssen, was aber dank der bereits vorhandenen Dusche im anderen Bad kein Problem gewesen wäre. Mein Mitbewohner sagte jedoch, dass ginge auch so irgendwie. Nun ist meine Mitbewohner studierter Ingenieur und der Handy-Man im Haushalt. Na, der Mann ist der Experte, dachte ich bei mir, und ich bin nicht sein Chef und außerdem: think positive…
Leider stellte sich heraus, dass sich ohne Pistole das Silikon nur sehr schwer aus der Kartusche drücken lässt. Zum Herausdrücken benutzte mein Mitbewohner zudem einen Schraubenzieher. Schließlich begab es sich, dass der Schraubenzieher den Boden der Kartusche zerbrach, so dass das Silikon nun an beiden Seiten der Kartusche herauskam. Dadurch ließ sich die Kartuschendüse nicht mehr nutzen. Mit den Fingern könne man das machen, sprach mein Mitbewohner und begann damit das Silikon mit den Fingern aus der Kartusche zu kratzen und in die Fugen zu kleistern. Wie vermutet brachte diese Methode nicht nur besonders expressionistische Versiegelungen hervor, sondern verschwendet auch einen Großteil des Silikons. Das Ergebnis war, dass wir die Versiegelung mangels ausreichenden Silikons nicht beenden konnten, wir also die Dusche nun also doch nicht nutzen konnten und zusätzlich eine Kartusche Silikon kaufen mussten. Das experimentell-provisorische Vorgehen meines Mitbewohners hatte also eine schlechtere Qualität der Arbeit, höhere Materialkosten und keinerlei Zeitersparnis zur Folge – eigentlich kostete sogar noch mehr Zeit, denn die Finger-Kratz-Spachtel-Methode verursachte ein mittleres Chaos, dessen Spuren noch heute an unserem Waschbecken zu finden sind.
Tja, und wir sprechen hier vom Projekt „Dusche“ mit einem Budget von vielleicht 200 Euro. Nun stelle sich mal jemand diese „Passt schon irgendwie“ Methode in einem mehrere Millionen Euro Projekt vor…
Apropos Dusche: Ich denke, eine Dusche in Pretoria montiert zu haben, ist vielleicht wieder so ein Alleinstellungsmerkmal, dass ich in meinen Lebenslauf mit aufnehmen sollte. Ich sehe mich schon im Vorstellungsgespräch bei Obi: „Ach wissen Sie, ich habe schon Duschen überall auf der Welt angebracht - Berlin, Nürnberg, Pretoria… Für die Sanitärabteilung bin ich Ihr Mann!“
Wie bereits berichtet, haben mein Mitbewohner und ich eine Dusche in unser zweites Bad eingebaut. Als es daran ging, die Versiegelung mit Silikon zu erneuern, stellten wir fest, dass wir zwar eine frische Kartusche Silikon, nicht aber die geeignete Pistole dazu hatten. Ich schlug vor mit der Versiegelung auf den nächsten Tag zu warten, um dann die Pistole zu kaufen. Das würde bedeuten, dass wir einen Tag länger auf die zweite Dusche hätten warten müssen, was aber dank der bereits vorhandenen Dusche im anderen Bad kein Problem gewesen wäre. Mein Mitbewohner sagte jedoch, dass ginge auch so irgendwie. Nun ist meine Mitbewohner studierter Ingenieur und der Handy-Man im Haushalt. Na, der Mann ist der Experte, dachte ich bei mir, und ich bin nicht sein Chef und außerdem: think positive…
Leider stellte sich heraus, dass sich ohne Pistole das Silikon nur sehr schwer aus der Kartusche drücken lässt. Zum Herausdrücken benutzte mein Mitbewohner zudem einen Schraubenzieher. Schließlich begab es sich, dass der Schraubenzieher den Boden der Kartusche zerbrach, so dass das Silikon nun an beiden Seiten der Kartusche herauskam. Dadurch ließ sich die Kartuschendüse nicht mehr nutzen. Mit den Fingern könne man das machen, sprach mein Mitbewohner und begann damit das Silikon mit den Fingern aus der Kartusche zu kratzen und in die Fugen zu kleistern. Wie vermutet brachte diese Methode nicht nur besonders expressionistische Versiegelungen hervor, sondern verschwendet auch einen Großteil des Silikons. Das Ergebnis war, dass wir die Versiegelung mangels ausreichenden Silikons nicht beenden konnten, wir also die Dusche nun also doch nicht nutzen konnten und zusätzlich eine Kartusche Silikon kaufen mussten. Das experimentell-provisorische Vorgehen meines Mitbewohners hatte also eine schlechtere Qualität der Arbeit, höhere Materialkosten und keinerlei Zeitersparnis zur Folge – eigentlich kostete sogar noch mehr Zeit, denn die Finger-Kratz-Spachtel-Methode verursachte ein mittleres Chaos, dessen Spuren noch heute an unserem Waschbecken zu finden sind.
Tja, und wir sprechen hier vom Projekt „Dusche“ mit einem Budget von vielleicht 200 Euro. Nun stelle sich mal jemand diese „Passt schon irgendwie“ Methode in einem mehrere Millionen Euro Projekt vor…
Apropos Dusche: Ich denke, eine Dusche in Pretoria montiert zu haben, ist vielleicht wieder so ein Alleinstellungsmerkmal, dass ich in meinen Lebenslauf mit aufnehmen sollte. Ich sehe mich schon im Vorstellungsgespräch bei Obi: „Ach wissen Sie, ich habe schon Duschen überall auf der Welt angebracht - Berlin, Nürnberg, Pretoria… Für die Sanitärabteilung bin ich Ihr Mann!“
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Sonntag, 31. August 2008
Von Ankommen und Abschied nehmen
mattwayman, 23:58h
Meine neue Bleibe gewinnt langsam an Kontur und inzwischen fühle ich mich wie zuhause: Ich bin fleißig am heimwerkeln (mein Mitbewohner und ich haben eine Dusche ins zweite Bad gebaut), habe mein erstes Braai mit den Kollegen veranstaltet und liege gegenwärtig mit einer hartnäckigen Erkältung im Bett. Kurzum: Ich bin in meinem neuen Zuhause angekommen.
Apropos angekommen: Letzte Woche war quasi „Deutsche Wochen in Pretoria“, denn das Hauptquartier hatte einen ganzen Schwunge Kollegen aus Deutschland einfliegen lassen, um hier ein wenig Struktur in den Laden vor Ort zu bekommen z.B. um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Unter anderem habe ich auch meinen neuen Chef kenne gelernt. Mein bisheriger Chef hier im Projekt geht nämlich zurück nach Deutschland. Am Freitag ist dann die ganze Horde zurück nach Deutschland geflogen. Da hieß es dann auch für mich und meinen alten Chef Abschied nehmen. Zwei Dinge werden mich vermutlich immer an ihn erinnern: Gin-Tonic und Golf :-) Mit meinem neuen Chef habe ich mich auch auf Anhieb gut verstanden und ich bin gespannt, wie sich sein Führungsstil von dem seines Vorgängers unterscheiden wird...
Tatsächlich verstehe ich mich mit den meisten Kollegen - den deutschen und südafrikanischen - sehr gut. Die Südafrikaner sind sowieso ein sehr freundliches Völkchen und haben eigentlich immer einen flotten Spruch auf den Lippen.
Apropos angekommen: Letzte Woche war quasi „Deutsche Wochen in Pretoria“, denn das Hauptquartier hatte einen ganzen Schwunge Kollegen aus Deutschland einfliegen lassen, um hier ein wenig Struktur in den Laden vor Ort zu bekommen z.B. um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Unter anderem habe ich auch meinen neuen Chef kenne gelernt. Mein bisheriger Chef hier im Projekt geht nämlich zurück nach Deutschland. Am Freitag ist dann die ganze Horde zurück nach Deutschland geflogen. Da hieß es dann auch für mich und meinen alten Chef Abschied nehmen. Zwei Dinge werden mich vermutlich immer an ihn erinnern: Gin-Tonic und Golf :-) Mit meinem neuen Chef habe ich mich auch auf Anhieb gut verstanden und ich bin gespannt, wie sich sein Führungsstil von dem seines Vorgängers unterscheiden wird...
Tatsächlich verstehe ich mich mit den meisten Kollegen - den deutschen und südafrikanischen - sehr gut. Die Südafrikaner sind sowieso ein sehr freundliches Völkchen und haben eigentlich immer einen flotten Spruch auf den Lippen.
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Donnerstag, 14. August 2008
Von Hatfield nach Faerie Glen
mattwayman, 01:23h
Ja, wenn man die Frequenz mit der ich meinen Blog gegenwärtig update als Indikator heranziehen möchte, kann man gerne behaupten, ich sein faul. Zu meiner Verteidigung möchte ich anbringen, dass ich ja zwischenzeitlich eine Wohnung gesucht habe und inzwischen auch aus dem Hotel in Hatfield in eine coole WG gezogen bin. (Die Eingeweihten unter Euch werden das Wortspiel zu schätzen wissen.)
Ich wohne nun mit zwei Studenten in einem schönen Haus in Faerie Glen, einem Randgebiet von Pretoria. Das Haus hat einen schönen Garten mit einem kleinen Pool und der obligatorischen Braai-Area. (Wer mein improvisiertes Telekolleg in den letzten Einträgen aufmerksam verfolgt hat, wird mit diesem Begriff inzwischen was anfangen können.) Die Gegend ist sehr aufgeräumt und natürlich mit den obligatorischen Mauern, Stacheldraht-Verhauen und Elekro-Zäunen verziert. An den Wochenenden kann man sich schön auf die schattige Terrasse hocken oder es sich im Pool die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

Da meine Mitbewohnerin auch erst im April in dieses Haus eingezogen ist und mein Mitbewohner erst Ende August einziehen wird, lässt sich der gegenwärtige Zustand der Wohnung mit „teilmöbliert“ treffen beschreiben. Nun bin ich also in der komfortablen Position behaupten zu dürfen, mir in Südafrika ein Bett gekauft zu haben. Wer kann das schon von sich behaupten! Ich denke, ich werde diesen Fakt in meinen Lebenslauf aufnehmen – Differenzierung ist ja heutzutage alles...
Apropos Lebenslauf: Meine Mitbewohnerin studiert Fashion Retail und mein zukünftiger Mitbewohner Maschinenbau. Beide sind schon am Ende ihres Studiums, dennoch zählen die beiden erst schlappe 22 Lenze (jeder, nicht zusammen!), was mich zum Opa in dieser WG macht. Die Phrase „damals, als ich Eurem Alter war …“ wird man in Zukunft wohl noch häufiger aus meinem Munde hören – was allerdings niemanden stören wird, da hier niemand Deutsch versteht…
Noch weniger witzig als der letzte Absatz ist die Tatsache, dass mein Weg zur Arbeit nun zwischen 30 und 60 Minuten beträt – je nachdem, wie die Infrastruktur dieser Stadt es sich gerade verhält. Dem großem Stau entgeht man gegenwärtig nur, wenn man besonders früh oder aber besonders spät zur Arbeit fährt. (Für die langjährigen Pendler unter Euch mag das eine Binsenweisheit sein. Für ich als passionierten "Ich fahr in Nürnberg 10 Minuten mit dem Rad zur Arbeit"-Genießer ist das aber Neuland.) Früher oder später - für welche Variante mag ich mich wohl entschieden haben…? Richtig! Ich fahre möglichst spät los, was kurz vor 8 bedeutet und nach hiesigen Verhältnissen schon fast Mittagszeit ist. (Meine Mitbewohnerin verlässt um 6:30 das Haus – als Student!!!) So schaffe ich es dann meist, zwischen halb neun und neun im Büro zu sein. (Und damit habe ich gute Chancen, noch vor den deutschen Kollegen da zu sein ;-)
Da man hier aber an jeder Ampel aufpassen muss, keinen Bettler zu überfahren und auch sonst viele Verrückte auf den Straßen unterwegs sind, bin ich bei Ankunft im Büro immer schon ganz ermüdet. Der tägliche mehrstündige Büroschlaf, der eigenlich nur für die Mittagspause unterbrochen wird, macht einen dann wieder halbwegs fit für den Heimweg, um dann abends abermals völlig erschöpft nach hause zu kommen.
So sitze ich nun also total erschöpft in meinem großen Wohnzimmer auf einem der drei Sofas und schreibe an meinem Blog. Das ist auch ein wenig der Lücke geschuldet, die neben dem Kamin klafft und in der eigentlich der Fernseher stehen sollte. Da wir aber „my Dad’s old one, because he will buy a new one soon”-Fernseher nehmen wollen, warten wir halt solange bis “Dad will buy a new one soon” in die Tat umgesetzt worden ist und wir endlich “Dad’s old one” hier in die Bude gestellt bekommen.
Da is schonmal Olympia - und ich kann nich gucken…
Zum Abschluss möchte ich abermals meinem Bildungsauftrag nachkommen und die ersten Brocken Afrikaans, die ich hier aufgegabelt habe, mit Euch teilen: Dankie – Danke; de Kacheln – der Kamin.
Und noch ein Tipp: Wenn ein Südafrikaner "soon" oder "it's done" oder "I send you the e-mail immediately" sagt - immer schön misstrauisch bleiben...
Gute Nacht!
Ich wohne nun mit zwei Studenten in einem schönen Haus in Faerie Glen, einem Randgebiet von Pretoria. Das Haus hat einen schönen Garten mit einem kleinen Pool und der obligatorischen Braai-Area. (Wer mein improvisiertes Telekolleg in den letzten Einträgen aufmerksam verfolgt hat, wird mit diesem Begriff inzwischen was anfangen können.) Die Gegend ist sehr aufgeräumt und natürlich mit den obligatorischen Mauern, Stacheldraht-Verhauen und Elekro-Zäunen verziert. An den Wochenenden kann man sich schön auf die schattige Terrasse hocken oder es sich im Pool die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.
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Da meine Mitbewohnerin auch erst im April in dieses Haus eingezogen ist und mein Mitbewohner erst Ende August einziehen wird, lässt sich der gegenwärtige Zustand der Wohnung mit „teilmöbliert“ treffen beschreiben. Nun bin ich also in der komfortablen Position behaupten zu dürfen, mir in Südafrika ein Bett gekauft zu haben. Wer kann das schon von sich behaupten! Ich denke, ich werde diesen Fakt in meinen Lebenslauf aufnehmen – Differenzierung ist ja heutzutage alles...
Apropos Lebenslauf: Meine Mitbewohnerin studiert Fashion Retail und mein zukünftiger Mitbewohner Maschinenbau. Beide sind schon am Ende ihres Studiums, dennoch zählen die beiden erst schlappe 22 Lenze (jeder, nicht zusammen!), was mich zum Opa in dieser WG macht. Die Phrase „damals, als ich Eurem Alter war …“ wird man in Zukunft wohl noch häufiger aus meinem Munde hören – was allerdings niemanden stören wird, da hier niemand Deutsch versteht…
Noch weniger witzig als der letzte Absatz ist die Tatsache, dass mein Weg zur Arbeit nun zwischen 30 und 60 Minuten beträt – je nachdem, wie die Infrastruktur dieser Stadt es sich gerade verhält. Dem großem Stau entgeht man gegenwärtig nur, wenn man besonders früh oder aber besonders spät zur Arbeit fährt. (Für die langjährigen Pendler unter Euch mag das eine Binsenweisheit sein. Für ich als passionierten "Ich fahr in Nürnberg 10 Minuten mit dem Rad zur Arbeit"-Genießer ist das aber Neuland.) Früher oder später - für welche Variante mag ich mich wohl entschieden haben…? Richtig! Ich fahre möglichst spät los, was kurz vor 8 bedeutet und nach hiesigen Verhältnissen schon fast Mittagszeit ist. (Meine Mitbewohnerin verlässt um 6:30 das Haus – als Student!!!) So schaffe ich es dann meist, zwischen halb neun und neun im Büro zu sein. (Und damit habe ich gute Chancen, noch vor den deutschen Kollegen da zu sein ;-)
Da man hier aber an jeder Ampel aufpassen muss, keinen Bettler zu überfahren und auch sonst viele Verrückte auf den Straßen unterwegs sind, bin ich bei Ankunft im Büro immer schon ganz ermüdet. Der tägliche mehrstündige Büroschlaf, der eigenlich nur für die Mittagspause unterbrochen wird, macht einen dann wieder halbwegs fit für den Heimweg, um dann abends abermals völlig erschöpft nach hause zu kommen.
So sitze ich nun also total erschöpft in meinem großen Wohnzimmer auf einem der drei Sofas und schreibe an meinem Blog. Das ist auch ein wenig der Lücke geschuldet, die neben dem Kamin klafft und in der eigentlich der Fernseher stehen sollte. Da wir aber „my Dad’s old one, because he will buy a new one soon”-Fernseher nehmen wollen, warten wir halt solange bis “Dad will buy a new one soon” in die Tat umgesetzt worden ist und wir endlich “Dad’s old one” hier in die Bude gestellt bekommen.
Da is schonmal Olympia - und ich kann nich gucken…
Zum Abschluss möchte ich abermals meinem Bildungsauftrag nachkommen und die ersten Brocken Afrikaans, die ich hier aufgegabelt habe, mit Euch teilen: Dankie – Danke; de Kacheln – der Kamin.
Und noch ein Tipp: Wenn ein Südafrikaner "soon" oder "it's done" oder "I send you the e-mail immediately" sagt - immer schön misstrauisch bleiben...
Gute Nacht!
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Sonntag, 13. Juli 2008
Von Kühlen auf Heizen - oder beides volle Pulle!
mattwayman, 16:45h
So, es ist mal wieder Sonntag und dazu noch ein verregneter. Das gibt mir die Gelegenheit, an meinem Blog zu arbeiten und Euch geneigte Leser an meinem Leben hier in Südafrika ausschnittweise teilhaben zu lassen.
Das Head Office des Department of Labour für das ich gegenwärtig arbeite, liegt mitten in Pretoria. Pretoria ist die Hauptstadt des Landes und Sitz der Regierung. Trotz seiner knapp 1,8 Mio. Einwohner, hat die Stadt eher den Charme einer Provinzhauptstadt als den einer Metropole und auch die Sehenswürdigkeiten lassen sich gut an einem Vormittag abarbeiten. Dafür hat die Stadt aber gerade Schlagzeilen als eine der gefährlichste Städte des Landes gemacht, Rang 1 bei "house robberies" und "car hijacking" – es wird also nie wirklich langweilig. Für mehr Informationen zu dieser dennoch schönen Stadt möchte ich als ehemaliger Online-Producer und Web-Admin an dieser Stelle der Hypertext-Techologie und dem Web 2.0 die Ehre erweisen und auf den entsprechenden Artikel in der Wikipedia zu Pretoria verweisen.
Das Büro in dem ich arbeite fügt sich in die Infrastruktur der Stadt ein: insgesamt zweckmäßig und funktionsfähig, aber dennoch leicht veraltet und provisorisch. Exemplarisch für Provisorien ist der Kühlschrank in meinem Büro in dem die Milch für den Kaffee aufbewahrt wird. Genauer gesagt wir die Milch nicht IM Kühlschrank sondern AUF dem Kühlschrank aufbewahrt. Und der Kühlschrank ist auch kein Kühlschrank, sondern eine Klimaanlage die volle Pulle aufgedreht wird. So bleibt die Milch schön kühl und frisch! Das Büro allerdings auch. Ein kaltes Büro mag im Sommer ganz angenehm sein, doch bei Außentemperaturen von gegenwärtig etwa 10 -15 Grad Celsius wird es auch dem Südafrikaner kalt. Daher schaltet er die Klimaanlage in der anderen Ecke des Büros von Kühlen auf Heizen und dreht auch hier voll auf.

Da wundert es dann auch wenig, wenn hier ab und zu den Ampeln und ganzen Stadtteilen wegen Energiemangel der Strom abgestellt wird, sog. „Load Shadding“.
Das Head Office des Department of Labour für das ich gegenwärtig arbeite, liegt mitten in Pretoria. Pretoria ist die Hauptstadt des Landes und Sitz der Regierung. Trotz seiner knapp 1,8 Mio. Einwohner, hat die Stadt eher den Charme einer Provinzhauptstadt als den einer Metropole und auch die Sehenswürdigkeiten lassen sich gut an einem Vormittag abarbeiten. Dafür hat die Stadt aber gerade Schlagzeilen als eine der gefährlichste Städte des Landes gemacht, Rang 1 bei "house robberies" und "car hijacking" – es wird also nie wirklich langweilig. Für mehr Informationen zu dieser dennoch schönen Stadt möchte ich als ehemaliger Online-Producer und Web-Admin an dieser Stelle der Hypertext-Techologie und dem Web 2.0 die Ehre erweisen und auf den entsprechenden Artikel in der Wikipedia zu Pretoria verweisen.
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Das Büro in dem ich arbeite fügt sich in die Infrastruktur der Stadt ein: insgesamt zweckmäßig und funktionsfähig, aber dennoch leicht veraltet und provisorisch. Exemplarisch für Provisorien ist der Kühlschrank in meinem Büro in dem die Milch für den Kaffee aufbewahrt wird. Genauer gesagt wir die Milch nicht IM Kühlschrank sondern AUF dem Kühlschrank aufbewahrt. Und der Kühlschrank ist auch kein Kühlschrank, sondern eine Klimaanlage die volle Pulle aufgedreht wird. So bleibt die Milch schön kühl und frisch! Das Büro allerdings auch. Ein kaltes Büro mag im Sommer ganz angenehm sein, doch bei Außentemperaturen von gegenwärtig etwa 10 -15 Grad Celsius wird es auch dem Südafrikaner kalt. Daher schaltet er die Klimaanlage in der anderen Ecke des Büros von Kühlen auf Heizen und dreht auch hier voll auf.

Da wundert es dann auch wenig, wenn hier ab und zu den Ampeln und ganzen Stadtteilen wegen Energiemangel der Strom abgestellt wird, sog. „Load Shadding“.
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Samstag, 14. Juni 2008
Von 17:00 bis 19:00 Uhr
mattwayman, 01:26h
Jaja, Ihr habt ja Recht - jene, die sich beschwert haben, dass mein Blog für so lange Zeit verweist war. Aber soll ich tun? In der Woche komme ich erst spät von der Arbeit bzw. aus den diversen Restaurants ins Hotel zurück und schaffe es dann gerade noch E-Mails zu lesen und ggf. zu beantworten. An den Wochenenden heisst es dann Arbeiten, Einkaufen und Golf spielen – oder umgekehrt :-)
Komplikationen im Vertrag über meine Arbeit hier vor Ort zwischen meinem Arbeitgeber in Deutschland und der Landesgesellschaft hier in Südafrika lassen mich immer noch im Unklaren, wie lange ich denn noch in Pretoria bleiben werde. Und solange diese Unklarheit besteht, bleibe ich – quasi auf Abruf – im Hotel.
Dies ist mir nicht unangenehm, denn im Gegensatz zu den ganzen Hyatts und Sheratons dieser Welt hat mein Hotel nicht den Charme eines Luxusbunkers sondern den eines Landhauses mitten in der Stadt. Es herrscht eine sehr persönliche und heimelige Atmosphäre. Die Lounge ist mehr wie das Wohnzimmer einer wohlhabenden Adelsfamilie eingerichtet inklusive einer großen alten Anrichte, die sich Bar nennt.
Von 17:00 bis 19:00 Uhr ist im Hotel Happy Hour, d.h. die Drinks in der "Bar" sind kostenlos. Das ist der richtige Anreiz pünktlich um kurz vor sechs das Büro zu verlassen, um dann kurz vor sieben noch in den Genuss eines guten Gin Tonic zu kommen. Mit einem Gin Tonic in der Hand, lässt es sich viel leichter arbeiten :-)
Allerdings müssen mein Chef und ich das Tonic Water inzwischen selbst mitbringen, denn seit wir in der ersten Woche offenbar den gesamten Tonic Water Bestand im Hotel durch unsere Bestellungen verbraucht haben, hat es niemand für nötig befunden, diesen wieder aufzustocken. Der Dialog "May I offer you a drink", "Yes please, I would like to have a Gin Tonic.", "Oh, sorry Sir, Tonic Water is out." wurde zeitweilig zum Running Gag, denn spätestens am dritten Tag hätten wir erwartet, dass sich einer der Hotelmanager erbarmt und Tonic Water nachbestellt oder aus dem nahegelegenen Supermarkt einfach kauft.
Dies mussten wir schon selbst erledigen und uns einen eigenen Vorrat an Tonic Water zugelegen...
So sitzte ich oftmals am frühen abend im Hotel, schlürfe meinen Gin Tonic und arbeite den ein oder anderen Task ab, der tagsüber liegen geblieben ist. Bis es dann heisst: Und wo gehen heute essen?
Wie ich meine Figur wieder in Schuss bringen werde, erkläre ich dann beim nächsten Mal :-)
Komplikationen im Vertrag über meine Arbeit hier vor Ort zwischen meinem Arbeitgeber in Deutschland und der Landesgesellschaft hier in Südafrika lassen mich immer noch im Unklaren, wie lange ich denn noch in Pretoria bleiben werde. Und solange diese Unklarheit besteht, bleibe ich – quasi auf Abruf – im Hotel.
Dies ist mir nicht unangenehm, denn im Gegensatz zu den ganzen Hyatts und Sheratons dieser Welt hat mein Hotel nicht den Charme eines Luxusbunkers sondern den eines Landhauses mitten in der Stadt. Es herrscht eine sehr persönliche und heimelige Atmosphäre. Die Lounge ist mehr wie das Wohnzimmer einer wohlhabenden Adelsfamilie eingerichtet inklusive einer großen alten Anrichte, die sich Bar nennt.
Von 17:00 bis 19:00 Uhr ist im Hotel Happy Hour, d.h. die Drinks in der "Bar" sind kostenlos. Das ist der richtige Anreiz pünktlich um kurz vor sechs das Büro zu verlassen, um dann kurz vor sieben noch in den Genuss eines guten Gin Tonic zu kommen. Mit einem Gin Tonic in der Hand, lässt es sich viel leichter arbeiten :-)
Allerdings müssen mein Chef und ich das Tonic Water inzwischen selbst mitbringen, denn seit wir in der ersten Woche offenbar den gesamten Tonic Water Bestand im Hotel durch unsere Bestellungen verbraucht haben, hat es niemand für nötig befunden, diesen wieder aufzustocken. Der Dialog "May I offer you a drink", "Yes please, I would like to have a Gin Tonic.", "Oh, sorry Sir, Tonic Water is out." wurde zeitweilig zum Running Gag, denn spätestens am dritten Tag hätten wir erwartet, dass sich einer der Hotelmanager erbarmt und Tonic Water nachbestellt oder aus dem nahegelegenen Supermarkt einfach kauft.
Dies mussten wir schon selbst erledigen und uns einen eigenen Vorrat an Tonic Water zugelegen...
So sitzte ich oftmals am frühen abend im Hotel, schlürfe meinen Gin Tonic und arbeite den ein oder anderen Task ab, der tagsüber liegen geblieben ist. Bis es dann heisst: Und wo gehen heute essen?
Wie ich meine Figur wieder in Schuss bringen werde, erkläre ich dann beim nächsten Mal :-)
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Sonntag, 25. Mai 2008
Von Pilanesberg nach Sun City
mattwayman, 17:25h
Etwa 200 km nordöstlich von Pretoria liegt der Nationalpark Pilanesberg dessen Areal auf einem erodierten Vulkan liegt und laut Reiseführer aus der Luft wie ein riesiger Kuhfladen aussieht. (Die Autoren solcher Reiseführer wissen offensichtlich wie man seine Leser für's Land begeistert.). Auf dem Weg dorthin fährt man zwar viel Autobahn, aber auch kleinere Straßen durch sehr ländliche Gegenden, mit Wellblechhütten und Ziegen auf den Straßen und Eselskarren und den ganzen Kram. Im Nationalpark kann man sich dann mit dem Mietwagen (der eigene Wagen wäre mir dann doch zu schade :-) über Schotterpisten durch die tolle Landschaft bewegen und Tiere gucken.
Wir hatten an diesem Tage Glück und konnten neben Affen, Gnus, Flusspferden, Warzenschweinen, Giraffen und Zebras auch Elefanten sehen.

Eine Elefantenherde kreuzte eine Straße, die nahe einer Badestelle der Elefanten entlangführte. Das war ein spezielles Erlebnis, denn so Elefanten in freier Wildbahn sind doch etwas ganz anderes als im Zoo. Vor allem wenn man 5 Meter am Elefant vorbeifährt, der einen direkt anschaut, man mit der Kamera des Kollegen ein Foto schießen möchte und dann der Blitz losgeht... da errinnert man sich dann wieder an Jurassic Park und den sinngemäßen Satz: "Mach die Taschenlampe aus, die Viecher gehen immer als erstes auf die Lichter los!"

Anyway, Pilanesberg war toll, aber nur die eine Häfte der Reise. Nachmittags waren ich und mein Chef in Sun City, dem Las Vegas von Südafrika. Der Hotelkomplex besteht aus je einem 3-Sterne-, 4-Sterne-, 5-Sterne- und 5-Sterne-plus-Hotel. Der ganze Komplex wurde größtenteils Anfang der 80er Jahre erbaut und sieht entsprechend outdated aus. Die Hotels sind vollgestopft mit Spielautomaten und Casinos, was nicht unbedingt zu einer gelungenen Atmosphäre beiträgt.

Einen Ausnahme bildet dabei das "Valley of Waves", ein Wellenbad eingebettet in eine Phantasielandschaft, die ein wenig an Indiana Jones oder King Kong erinnert.
Leider war an diesem Tag der Komplex wegen Reinigungsarbeiten geschlossen. Dies erinnert einen dann wieder daran, dass man sich trotz der sonnigen 20 Grad eben außerhalb der Sainson im tiefsten Winter befindet.
Und um meinem Bildungsauftrag gerecht zu werden - hier in ZA nennt man solche Tagesausflüge in die urbanisierte Wildnes übrigens "Game-Driving".

Wir hatten an diesem Tage Glück und konnten neben Affen, Gnus, Flusspferden, Warzenschweinen, Giraffen und Zebras auch Elefanten sehen.
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Eine Elefantenherde kreuzte eine Straße, die nahe einer Badestelle der Elefanten entlangführte. Das war ein spezielles Erlebnis, denn so Elefanten in freier Wildbahn sind doch etwas ganz anderes als im Zoo. Vor allem wenn man 5 Meter am Elefant vorbeifährt, der einen direkt anschaut, man mit der Kamera des Kollegen ein Foto schießen möchte und dann der Blitz losgeht... da errinnert man sich dann wieder an Jurassic Park und den sinngemäßen Satz: "Mach die Taschenlampe aus, die Viecher gehen immer als erstes auf die Lichter los!"
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Anyway, Pilanesberg war toll, aber nur die eine Häfte der Reise. Nachmittags waren ich und mein Chef in Sun City, dem Las Vegas von Südafrika. Der Hotelkomplex besteht aus je einem 3-Sterne-, 4-Sterne-, 5-Sterne- und 5-Sterne-plus-Hotel. Der ganze Komplex wurde größtenteils Anfang der 80er Jahre erbaut und sieht entsprechend outdated aus. Die Hotels sind vollgestopft mit Spielautomaten und Casinos, was nicht unbedingt zu einer gelungenen Atmosphäre beiträgt.
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Einen Ausnahme bildet dabei das "Valley of Waves", ein Wellenbad eingebettet in eine Phantasielandschaft, die ein wenig an Indiana Jones oder King Kong erinnert.
Leider war an diesem Tag der Komplex wegen Reinigungsarbeiten geschlossen. Dies erinnert einen dann wieder daran, dass man sich trotz der sonnigen 20 Grad eben außerhalb der Sainson im tiefsten Winter befindet.
Und um meinem Bildungsauftrag gerecht zu werden - hier in ZA nennt man solche Tagesausflüge in die urbanisierte Wildnes übrigens "Game-Driving".
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