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Sonntag, 22. März 2009
Verkehrsunfall
mattwayman, 21:20h
Letzte Woche, nasse Fahrbahn, Berufsverkehr, Zeitdruck, Bus, Ampel, Truck – RUMMS!

Sh*t happens, keine Verletzten, nur Blechschaden – also Glück im Unglück. Das Schöne als Mietwagenfahrer ist ja, dass man nur zwei Stunden später einen neuen Wagen vor der Tür stehen hat.
Aber aus Fehlern lernt man bekanntlich und in diesem Fall weiß ich nun, was man bei einem Unfall alles zu tun hat hier in Südafrika: Zunächst einmal natürlich die Daten der Unfallteilnehmer austauschen. Soweit der Wagen sich noch bewegen lässt, die Auto-Abschlepp-Typen, die hier an jeder zweiten Straßenecke stehen und bei einem Unfall wie die Fliegen um den Kadaver kreisen, abwimmeln (sonst ist mal ganz schnell ein paar tausend Rand los) und ruhig aus eigener Kraft zur nächsten Werkstatt oder eben Autovermietungsfiliale fahren. Je nach Schwere des Unfalls bzw. der Deformation seines Gefährts fällt man auch gar nicht besonders im Straßenbild auf, denn der ein oder andere Wagen hier macht den Eindruck, nur noch durch die Farbe zusammengehalten zu werden. (Was sich übrigens besonders nachts darin äußert, dass man auf der Autobahn oder in Stadtverkehr gerne mal unbeleuchteten Autos oder LKW begegnet, die dann auch noch zu allem Überfluss total überladen mit 15 km/h den Berg raufzuckeln.)
Dann muss man natürlich den Mietwagenverleih informieren und sich um Ersatz und Schadensregulierung bemühen.
Außerdem muss man den Unfall persönlich der Polizei melden. Und obwohl die Polizei in Südafrika zentral organisiert ist (also nicht wie etwa in Deutschland Sache der Bundesländer bzw. Provinzen ist), kann man nicht einfach zur irgendeiner Polizeistation gehen, sondern nur zu jener, die für den Ort zuständig ist an dem der Unfall geschehen ist. Nun gut, in Zeiten des Internet und mit einer einheimischen Assistentin an der Seite ist es kein unmögliches Unterfangen herauszufinden, welche Polizeistation für welche Kreuzungen verantwortlich ist. Ärgerlich ist es aber schon, denn üblicherweise liegen einem solche Informationen ja erst am Arbeitsplatz oder daheim vor. Da wäre es doch bürgerfreundlicher, sich an die Polizeistation zu wenden, die einem gerade am bestem erreichbar scheint. Die könnten die Daten dann ja einfach via EDV weitergeben…
Als ich dann aber in der Polizei Station in Pretoria Sunnyside (trotz des Namens übrigens eine der gefährlichsten Stadteile Pretorias) meinen Unfall registrieren lassen wollt, wurde mir klar, dass so selbstverständliche Dinge wie elektronische Datenverarbeitung eben nicht so selbstverständlich sind. Nicht einmal Stifte scheinen in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stehen. Denn nachdem ich am Schalter relativ schnell an die Reihe kam, musst ich knapp 10 Minuten warten, bis der "Kunde" am Nachbarschalter seine Formulare ausgefüllt hatte, denn die beiden Polizisten hinter dem Schalter teilten sich den Stift. Also, beim nächste mal einfach einen Stift mitbringen...
Der ganze Vorgang wurde dann übrigens per Formular erfasst und die Vorgangsnummer dann in ein großes Buch im Format DIN A 1 oder ähnlich eingetragen.
Als Beleg für meine Registrierung bekam ich ein Stück irgendwoherherausgerissenen Schmierzettel auf dem die Polizistin dann die Vorgangsnummer notierte und das Ganze abstempelte. (Ich hatte offensichtlich Glück, denn ich bekam ein Eckstück, so dass mein „Beleg“ zwei glatte Seiten hatte. Stolz!)
Als ich nach einer Kopie des ausgefüllten Unfallformulars fragte, notiert die Polizistin (der man übrigens wohlwollend eine äußerst stressreduzierende Gelassenheit, oder bösartig drogenbedingte Transzendenzbestrebungen unterstellen konnte) eine Telefonnummer auf meinem Beleg. Die Nummer könne ich anrufen und dann eine Kopie beantragen. Vermutlich wird das Kopierwesen – quasi als Vorstufe zur EDV – tatsächlich zentral verwaltet…
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Sh*t happens, keine Verletzten, nur Blechschaden – also Glück im Unglück. Das Schöne als Mietwagenfahrer ist ja, dass man nur zwei Stunden später einen neuen Wagen vor der Tür stehen hat.
Aber aus Fehlern lernt man bekanntlich und in diesem Fall weiß ich nun, was man bei einem Unfall alles zu tun hat hier in Südafrika: Zunächst einmal natürlich die Daten der Unfallteilnehmer austauschen. Soweit der Wagen sich noch bewegen lässt, die Auto-Abschlepp-Typen, die hier an jeder zweiten Straßenecke stehen und bei einem Unfall wie die Fliegen um den Kadaver kreisen, abwimmeln (sonst ist mal ganz schnell ein paar tausend Rand los) und ruhig aus eigener Kraft zur nächsten Werkstatt oder eben Autovermietungsfiliale fahren. Je nach Schwere des Unfalls bzw. der Deformation seines Gefährts fällt man auch gar nicht besonders im Straßenbild auf, denn der ein oder andere Wagen hier macht den Eindruck, nur noch durch die Farbe zusammengehalten zu werden. (Was sich übrigens besonders nachts darin äußert, dass man auf der Autobahn oder in Stadtverkehr gerne mal unbeleuchteten Autos oder LKW begegnet, die dann auch noch zu allem Überfluss total überladen mit 15 km/h den Berg raufzuckeln.)
Dann muss man natürlich den Mietwagenverleih informieren und sich um Ersatz und Schadensregulierung bemühen.
Außerdem muss man den Unfall persönlich der Polizei melden. Und obwohl die Polizei in Südafrika zentral organisiert ist (also nicht wie etwa in Deutschland Sache der Bundesländer bzw. Provinzen ist), kann man nicht einfach zur irgendeiner Polizeistation gehen, sondern nur zu jener, die für den Ort zuständig ist an dem der Unfall geschehen ist. Nun gut, in Zeiten des Internet und mit einer einheimischen Assistentin an der Seite ist es kein unmögliches Unterfangen herauszufinden, welche Polizeistation für welche Kreuzungen verantwortlich ist. Ärgerlich ist es aber schon, denn üblicherweise liegen einem solche Informationen ja erst am Arbeitsplatz oder daheim vor. Da wäre es doch bürgerfreundlicher, sich an die Polizeistation zu wenden, die einem gerade am bestem erreichbar scheint. Die könnten die Daten dann ja einfach via EDV weitergeben…
Als ich dann aber in der Polizei Station in Pretoria Sunnyside (trotz des Namens übrigens eine der gefährlichsten Stadteile Pretorias) meinen Unfall registrieren lassen wollt, wurde mir klar, dass so selbstverständliche Dinge wie elektronische Datenverarbeitung eben nicht so selbstverständlich sind. Nicht einmal Stifte scheinen in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stehen. Denn nachdem ich am Schalter relativ schnell an die Reihe kam, musst ich knapp 10 Minuten warten, bis der "Kunde" am Nachbarschalter seine Formulare ausgefüllt hatte, denn die beiden Polizisten hinter dem Schalter teilten sich den Stift. Also, beim nächste mal einfach einen Stift mitbringen...
Der ganze Vorgang wurde dann übrigens per Formular erfasst und die Vorgangsnummer dann in ein großes Buch im Format DIN A 1 oder ähnlich eingetragen.
Als Beleg für meine Registrierung bekam ich ein Stück irgendwoherherausgerissenen Schmierzettel auf dem die Polizistin dann die Vorgangsnummer notierte und das Ganze abstempelte. (Ich hatte offensichtlich Glück, denn ich bekam ein Eckstück, so dass mein „Beleg“ zwei glatte Seiten hatte. Stolz!)
Als ich nach einer Kopie des ausgefüllten Unfallformulars fragte, notiert die Polizistin (der man übrigens wohlwollend eine äußerst stressreduzierende Gelassenheit, oder bösartig drogenbedingte Transzendenzbestrebungen unterstellen konnte) eine Telefonnummer auf meinem Beleg. Die Nummer könne ich anrufen und dann eine Kopie beantragen. Vermutlich wird das Kopierwesen – quasi als Vorstufe zur EDV – tatsächlich zentral verwaltet…
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Volkssport Rugby
mattwayman, 21:20h
Die Popularität von Sportarten hier in Südafrika ist stark geprägt durch die Zugehörigkeit zum Commonwealth in der Vergangenheit. Während Fußball bei den Schwarzen Volkssport Nummer eins darstellt ist Rugby bei den Weißen die populärste Sportart, dicht gefolgt von Kricket. Aber auch Golf und Radsport sind weit verbreitet. Populär ist auch die englische Premier League.
Und wie bereits erwähnt hängen die Südafrikaner an jeder einigermaßen sinnvoll erscheinenden Stelle einen Bildschirm auf, so dass man sich in der Kneipe oder im Fitnessstudio ohne Probleme mit all diesen Sportarten gleichzeitig berieseln lassen kann.
Authentischer als im Sofa lässt sich Rugby natürlich live erleben. Daher hab ich vor einiger Zeit meine Mitbewohner zur Partie Blue Bulls (Pretoria) vs. Stormers (Kapstadt) eingeladen.

Insgesamt ein sehr spannendes Erlebnis. Allerdings muss ich doch sagen, dass ich Rugby lieber am Fernseher im heimischen Braai-Area verfolge, während die Steaks auf dem Feuer brutzeln und das Bier im Pool kalt steht :-)
Und wie bereits erwähnt hängen die Südafrikaner an jeder einigermaßen sinnvoll erscheinenden Stelle einen Bildschirm auf, so dass man sich in der Kneipe oder im Fitnessstudio ohne Probleme mit all diesen Sportarten gleichzeitig berieseln lassen kann.
Authentischer als im Sofa lässt sich Rugby natürlich live erleben. Daher hab ich vor einiger Zeit meine Mitbewohner zur Partie Blue Bulls (Pretoria) vs. Stormers (Kapstadt) eingeladen.
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Insgesamt ein sehr spannendes Erlebnis. Allerdings muss ich doch sagen, dass ich Rugby lieber am Fernseher im heimischen Braai-Area verfolge, während die Steaks auf dem Feuer brutzeln und das Bier im Pool kalt steht :-)
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