Samstag, 24. Mai 2008
Von Chippen und Pitchen
Ich stand dem Golf ja bisher eher skeptisch gegenüber, da ich diesen Sport zum einen als etwas elitär und sehr überteuert, zum anderen auch als viel zu umständlich zu spielen empfand. (Wo bitte ist denn der nächste Golfplatz und wann ist es mal regenfrei?)



Hier in Südafrika wurde meine Skepsis begraben. Das liegt einerseits an meinem Chef und andererseits an Südafrika: Es vergeht kein Tag, an dem mein Chef nicht mit einer Anekdote oder einer Fachsimpelei aus dem Golfsport aufwartet. Diese sind meist so engagiert und humorvoll vorgetragen, dass ich nach und nach nicht nur mit dem Fachvokabular sondern auch der Begeisterung für diesen Sport indoktriniert wurde.

Unterstützt wird mein Chef dabei durch die hiesigen Medien, denn hier gibt es in jeder Bar und jedem Shoppincenter zahlreiche Bildschirme, auf denen verschiedene Sportkanäle laufen und mindestens einer davon gerade Golf zeigt. Und das Interesse ist groß, denn anders als in Deutschland ist Golf hier geradezu ein Breitensport. Jede zweite Grünstreifen entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Golfplatz oder Driving-Range und die Preise liegen um die 80 Rand (7 €) Eintritt - und Bälle for free! Eine Stunde Badminton im SEZ Berlin sind da erheblich teuerer und während man Badminton auch im Sommer in der Halle spielt, spielt man Golf auch im Winter draußen. Bei der Wintersonne allerdings auch verständlich!